Im Rahmen des Chemieunterrichts besuchten die Klasse 10a am 17.12. und die Klasse 10b am 18.12.2018 die Ausstellung Nachwachsende Rohstoffe – von der Pflanze zur Nutzung im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe KoNaRo in Straubing.
Zunächst wurden in einem kurzen Einführungsvortrag von Herrn Dipl.-Ing. (FH) Münch der Studienstandort Straubing mit dem TUM Campus vorgestellt. Dabei wurde das in Straubing ansässige Kompetenzzentrum mit seinen drei Institutionen Campus für Biotechnologie und Nachhaltigkeit, Technologie- und Förderzentrum und C.A.R.M.E.N (Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk) präsentiert.
Die Zehntklässler erfuhren dabei Wissenswertes über Bewerbungsverfahren, Studieninhalte und Abschlüsse. Am TUM Campus Straubing werden die Bachelor-Studiengänge Bioökonomie, Chemische Biotechnologie, Nachwachsende Rohstoffe, sowie Technologie- und Managementorientierte BWL (TUM BWL) gelehrt, in denen der international anerkannte Bachelor of Science (B.Sc.) Abschluss vergeben wird.
Bei einer Führung über den Campus zeigte uns Herr Schröter von C.A.R.M.E.N Doktorarbeiten zum Thema Nachwachsende Rohstoffe, deren komplizierte Titel beispielhaft für die Forschungsschwerpunkte des Instituts stehen. Außerdem führte er uns einen Traktor vor, welcher ursprünglich mit einem Dieselmotor angetrieben, mittlerweile aber zu Forschungszwecken auf einen Rapsölmotor umgebaut wurde. Auf dem Campus erhielten wir einen Einblick in Messmethoden für Pelletheizungen und Energiepflanzen wie das Elefantengras Miscanthus giganteus, das sich sehr gut als schnell nachwachsender Rohstoff eignet.
In der Ausstellung Von der Pflanze zur Nutzung erklärte Herr Schröter beispielhaft die Probleme durch Fokussierung auf fossile Rohstoffe, Energiepflanzen, den ökologischen Fußabdruck und die Einsatzmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe für die Produktion von Baumaterialien, Kunststoffen und sonstigen Alltagsgegenständen, die bislang noch auf Erdölbasis hergestellt werden. Die verschiedenen, kurzen Impulsvorträge von Herrn Schröter zur Ausstellung haben die Schüler immer wieder in ihren Bann gezogen. Häufig wurden durch Rückfragen an die Schülerinnen und Schüler Alltagsbezüge hergestellt, wie z.B. zu Themen der Photovoltaikanlagen, Pelletheizungen oder aktuellen Themen wie der Klimakonferenz in Kattowitz in Polen.
„Wir haben die Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen“ war das Sprichwort, unter dem Aspekte wie der Klimawandel und seine globalen Folgen wie Klimaflüchtlinge aber auch regionalen Folgen wie das Straubinger Donauhochwasser 2013 mit den Schülerinnen und Schülern diskutiert wurden. Herr Schröter betonte dabei sehr nachdringlich, dass wir uns oftmals in einem Problemdreieck aus Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft befänden und dass es die Verantwortung der Politik und auch der Gesellschaft sei, den Klimawandel gemeinsam anzugehen. Gesetze und Veränderungen stoßen oft auf Widerstand, allerdings, so versicherte Herr Schröter, schaffe die Bekämpfung des Klimawandels auf lange Sicht mehr berufliche Perspektiven als sie koste.
Herr Schröter zeigte zudem auch im Alltag von jedem Einzelnen umsetzbare Tipps, wie zum Beispiel das richtige und effiziente Anzünden von Holz im Kamin oder Einweggeschirr aus biologisch abbaubaren Materialien.
An diesem Tag lernten die Schülerinnen und Schüler neben Berufs- und Studienmöglichkeiten auch die Verantwortung eines jeden Einzelnen für einen angemessenen und umweltverträglichen Konsum und letztendlich für ein gesundes Klima.
Ein besonderer Dank geht an Herrn Münch für die Präsentation des Studienstandortes Straubing und an Herrn Schröter vom Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing, der uns durch sein umfangreiches Fachwissen, gebündelt mit interessanten Alltagsbezügen Aspekte dieses umfassenden Themas näherbringen konnte. Weiterhin möchten wir uns bei OStRin D. Hornfeck und StRef M. Großmann sowie StD J. Weinberger und StRefin R. Pitzl für die gelungene Exkursion bedanken.