Wie entsteht ein Trickfilm? (Enrichment-Workshop)
Schon vor einigen Jahren wurde der Filmsaal im Keller des Ludwigsgymnasiums nach seinem berühmtesten Absolventen umbenannt, der Luggyaner weiß genau, wo er hinmuss, wenn der Thomas-Stellmach-Saal aufgerufen wird. Aber wer ist Thomas Stellmach eigentlich? Am Dienstag, den 5. Juli 2022 erhielt die Enrichment-Gruppe gemeinsam mit der 10. und 11. Jahrgangsstufe einen Einblick in seine Arbeit. Im Citydom Straubing zeigte der gebürtige Straubinger seine Trickfilme und erzählte dabei seinen Werdegang, kommentierte die Entstehung der einzelnen Werke und beantwortete alle Fragen aus dem Publikum.
Am nächsten Tag stand für die Schülerinnen und Schüler der Enrichmentgruppe ein Workshop mit dem Trickfilmkünstler selbst auf dem Stundenplan, auf den diese sich über mehrere Wochen bereits intensiv vorbereitet hatte. Man hatte Storylines entworfen, diskutiert, wieder verworfen, Storyboards designt und Gefühlsausdrücke in Gesichter von Bananen, Schnecken und Luftballons gezeichnet. Aus den „Top 3“ der entstandenen Ideen wurde gleich am Morgen der einsame Luftballon ausgewählt, der immer wieder seine Form verändert, um einen Freund zu finden. Die nun folgenden Schritte wurde gut strukturiert in Gruppen aufgeteilt: Zeichnen, Ton, Technik und Regie.
Dann ging es an die Arbeit. Die Lücken des Storyboards mussten geschlossen werden, das Ende der Idee wurde diskutiert, Skizzen entstanden. Zeitgleich machte sich das Tonteam, unterstützt von Abiturient Lucas Dippold, daran, auszutesten, wie verschiedene Geräusche hergestellt werden können, die Technik-Gruppe organisierte unter der Federführung von Maximus Unertl mithilfe des Theaterfundus perfekte Lichtverhältnisse für den Filmtisch. Alle diese Arbeiten wurden angeleitet und unterstützt vom Profi höchstpersönlich!
Während sich am Vormittag die Arbeitsgruppen erst finden mussten, ging es nach dem Mittagessen richtig los. Mithilfe von Legetechnik, bei der ein Objekt von Bild zu Bild ein wenig bewegt wird, nahm das Abenteuer des kleinen roten Luftballons nach und nach Form an. Ein aufwändiger und schweißtreibender Prozess… fliegt eine Fliege durchs Bild oder huscht eine Person am Aufnahmetisch vorbei… muss die Prozedur wiederholt werden! Am Ende des Tages – Applaus! Nach knapp zehn Stunden intensiven Werkelns war der rund 70 Sekunden lange Trickfilm „Change“ fertig!
Rückblickend lässt sich zum einen durch das Erstellen eines eigenen kurzen Trickfilms und das Erledigen aller damit verbundenen Arbeiten in einem rund 16-köpfigen Team der Aufwand, der mit dem Trickfilm verbunden ist, erst richtig würdigen. Zum anderen war uns dadurch aber auch ein guter Einblick in das Arbeitsfeld des Trickfilms allgemein, den damit verbundenen Spaß und die Bedeutsamkeit der klaren Aufgabenverteilung möglich.
Das Highlight bleibt für uns alle aber sicher der Moment, wenn der abgeschlossene Film in der Programmvorschau des Rechners angezeigt wird und all die Arbeit sich damit ausgezahlt hat. Zudem wurde das kleine Kunstwerk von Thomas Stellmach im Rahmen einer Filmmatinée im Citydom am folgenden Sonntag, unter Anwesenheit der stolzen Künstler, einem breiteren Publikum präsentiert! Ein gelungener Abschluss für unser Projekt!
Wir wollen hier auch nochmals Thomas Stellmach für die ausgezeichnete Durchführung des Workshops danken!
Danken möchten wir außerdem sehr herzlich den Sponsoren dieser Veranstaltung, ohne die deren Durchführung nicht möglich gewesen wäre: dem Elternbereit das Ludwigsgymnasiums, der Sparkasse Niederbayern-Mitte sowie der Volksbank Straubing (vermittelt durch das Amt für Kultur und Bildung der Stadt Straubing).
Herr Stellmach berichtet auf seiner Homepage über unsere Veranstaltung: Artikel auf Deutsch/auf Englisch.