Unser Hausmeister Ehepaar
Ein großes Gebäude wie das Ludwigsgymnasium bedarf ständiger Wartung. Diese elementare Aufgabe, die kurioserweise als Sachaufwand betrachtet wird, wurde von der Stadtverwaltung Straubing in die Hände des Hausmeister-Ehepaares Hannes gelegt. Vielen Schülergenerationen wird die freundliche Erscheinung der Familie Hannes unvergessen bleiben.
Wie lange sind Sie schon am Ludwigsgymnasium?
Die Stelle wurde von der Stadt Straubing ausgeschrieben. Eine Bedingung war, dass meine Frau als Stellvertreterin miteingebunden wird. Sie hat dafür ihre bisherige Arbeit aufgegeben. Außerdem mussten wir die Dienstwohnung beim Ludwigsgymnasium beziehen. Von meiner Seite war eine weitere Bedingung, dass ich den Pausenverkauf auf eigene Rechnung organisieren kann. So haben wir diese Stelle im Juni 1993 angetreten. Mittlerweile sind wir aber das letzte Hausmeister-Ehepaar unter diesen Bedingungen in Straubing. Auch der Einzug in eine Dienstwohnung ist mittlerweile freigestellt.
Welche Ausbildung haben Sie?
Ich bin Schreiner. Es war eine weitere Vorausssetzung für einen Hausmeister, dass er eine abgeschlossene Handwerksausbildung besitzt, um gewisse kleinere Tätigkeiten selbst fachgerecht ausführen zu können.
Was gehört zu Ihren vordringlichsten Aufgaben?
In erster Linie ist das Gebäude in Ordnung zu halten; vom Keller bis zum Dach. Kleinere Reparaturen soll ich selbst ausführen, bei größeren Schäden oder Reparaturarbeiten muss ich geeignete Firmen organisieren. Deren Tätigkeiten sind zu überwachen und zu koordinieren. Auch die Reinigungsfirma muss beobachtet werden.
Daneben fallen immer wieder kleinere Tätigkeiten an, zum Beispiel die Bestuhlung der Aula bei Veranstaltungen, die Ausstattung der Klassenzimmer mit der entsprechenden Anzahl von Tischen und Stühlen, oder heute zum Beispiel der Nachschub von Schreibpapier für das Sekretariat oder für den Kopierer im Lehrerzimmer. Da kommt immerhin ein ganzer LKW voll mit Kopierpapier. Außerdem ist jeden Tag die Dienstpost in die Stadt zu bringen bzw. von dort abzuholen.
Was ist Ihr größter Wunsch im Zusammenhang mit Ihrer Tätigkeit am Ludwigsgymnasium?
Als Hausmeister hätte ich gerne mehr Rechte gegenüber Firmen. Jeder noch so kleine Auftrag muss erst über die Stadtverwaltung abgewickelt werden und wird manchmal nicht in der erforderlichen Form weitergegeben. Letztlich entscheidet die Stadt, was gemacht wird, ohne genaue Kenntnis von den Erfordernissen vor Ort zu haben.
Was machen Sie eigentlich in den Ferien?
Ferienzeit bedeutet für mich nicht gleich Urlaubszeit. In den Ferien finden oft Umbaumaßnahmen statt. Die Klassenzimmer müssen für das kommende Schuljahr hergerichtet werden, Vorhänge werden, soweit vorhanden, gewaschen. Gewisse Instandsetzungsarbeiten müssen ausgeführt werden, und die Grundreinigung durch das Putzpersonal ist zu überprüfen.
Wie kommen Sie mit den Schülerinnen und Schülern zurecht?
Der Umgang mit den Schülerinnen und Schülern war nur in den ersten Tagen etwas ungewohnt. Aber wir haben uns schnell darauf eingestellt und haben ein ausgesprochen herzliches Verhältnis zu den Schülern.
Mit Manfred Hannes und seiner Gattin sprach Günther Neumann am 16.11.2007