„Auf den Spuren von Georg Britting“ – ein literarischer Spaziergang durch Regensburg

Am 24.07.2014, nur wenige Tage vor dem Ende des ersten Ausbildungsabschnitts, begab sich das Deutschseminar 2014/16 nach Regensburg, um auf den Spuren des Dichters Georg Britting zu wandeln. Die Domstadt begeht dieses Jahr den 50. Todestag des Dichters mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen – was liegt da näher, als angehende Deutschlehrer mit dem Werk des Autors vertraut zu machen.

In diesem Zusammenhang lernten die Germanisten ein breites Spektrum aus Brittings Oeuvre kennen: Angefangen bei Ausschnitten aus den Regensburger Bilderbögen, kleinen essayistischen Texten, die sich Sehenswürdigkeiten Regensburgs widmen, über expressionistisch angehauchte Texte wie Marion bis hin zu Geschichten aus seinem Alterswerk.

Gleichzeitig wurde den Referendaren auch gezeigt, wie man derartige Texte nutzen kann, um Schülern kreativ das Schreiben von Lyrik und Prosa zu vermitteln. Die Referendare durften ebenfalls selbst tätig werden, indem zum Beispiel Haikus verfasst wurden, die die Hässlichkeit von Dixi Klos auf der Jahninsel zum Inhalt hatten.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Besuch im legendären Auer-Bräu. Der folgende Auszug aus der Geschichte Der Sturz in die Wolfsschlucht lässt auch kaum eine Alternative zu einem Biergartenbesuch zu.

Eine kleine Gehstunde vor der Stadt dämmerte waldbeschattet die Wolfsschlucht, ein Felsenkeller, in dem eine Brauerei ihr Bier lagerte. Ob sie diesem Zweck auch heute noch dient, weiß ich nicht. Die gleichmäßige Erdkühle war dem Getränk bekömmlich und tat ihm besser, behaupteten die alten Leute, als die eisige Frische, die in den neuzeitlichen Lagerhallen durch Maschinen erzeugt wird. An Sonntagnachmittagen wurde das Bier dort auch zum Ausschank gebracht, süßes, dickes, braunes Bier, damals, vor dem Krieg, als das bittre Helle, das dann vom Norden her vordrang, noch wenig Liebhaber hatte bei uns. Heut ist das anders.

An den Tischen unter den laubigen Bäumen war es kühl zu sitzen, die Sonne drang nicht durch das Blätterdach, man ahnte nur ihre heiße Kraft, die zitternd oben liegen mochte. Hummeln brummten herbei, von draußen, von den Wiesen, und grünschillernde Fliegen zogen unermüdlich ihre Kreise und fanden, was sie suchten, und saugten an dem süßen Vergossenen. […]“

(www.britting.com)

Das Deutschseminar 2014/16 (v. li.): StRef Meßmann, StRefin Kiener, StRefin Harjung, StRefin Meder (verdeckt), StRefin Brüderle, StRefin Ederer, StRefin Schmidt und OStR Vogel mit Sohn Benjamin.

Das Deutschseminar 2014/16 (v. li.): StRef Meßmann, StRefin Kiener, StRefin Harjung, StRefin Meder (verdeckt), StRefin Brüderle, StRefin Ederer, StRefin Schmidt und OStR Vogel mit Sohn Benjamin.

Das Deutschseminar 2015/17 ebenfalls auf den Spuren von Georg Britting. Von links nach rechts: StRef Weck, StRefin Schneider, StRef Feldmann, StRefin Zierhut, StRefin Kremer und OStR Vogel.

Das Deutschseminar 2015/17 ebenfalls auf den Spuren von Georg Britting. Von links nach rechts: StRef Weck, StRefin Schneider, StRef Feldmann, StRefin Zierhut, StRefin Kremer und OStR Vogel.