„Dies Latinus“ am Ludwigsgymnasium
Am 19. November fand am Ludwigsgymnasium Straubing erstmals ein „Dies Latinus“, ein Aktionstag für die Lateinschüler der 6. Jahrgangsstufe statt.
Für einen Vormittag konnten die Kinder auf eine spannende Zeitreise ins alte Rom gehen und verschiedene Aspekte des römischen Alltagslebens kennenlernen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom P-Seminar Latein, das verschiedene Workshops und ein amüsantes Römerquiz anbot (Bild 1).
Im Workshop „Römische Spiele“ bastelten die Kinder ein Radmühlespiel und traten im Anschluss gegeneinander an. Auf den Sieger des Turniers wartete eine kleine Belohnung (Bild 2). Daneben konnten die Schüler auch weitere römische Kinderspiele wie das Deltaspiel oder einen Reiterkampf ausprobieren. (Bilder 3+4)
Kreativität war im Workshop „Römische Mode und Schmuck“ gefragt. Hier entstanden wunderschöne Halsketten, Armreife oder Diademe (Bild 5). Außerdem durften die Kinder eine römische Tunika mit Toga bzw. Palla anprobieren und vor der Kamera „posieren“ (Bild 6).
„Carpe diem!“ (Genieße den Tag!) war nur einer von vielen Sprüchen, die die Kinder in der römischen Schreibwerkstatt auf echtes Papyrus oder römische Wachstäfelchen schreiben konnten (Bild 7). Die mit verschiedenen Motiven liebevoll gestalteten Lesezeichen finden sicherlich einen Ehrenplatz im Lateinbuch (Bild 8).
Dass die Römer einen etwas anderen Geschmack hatten, erfuhren die Schüler im Workshop „Römisches Essen“. Sie durften selbst verschiedene Rezepte wie Moretum (Käseaufstrich) oder einen frischen Salat zubereiten und verschiedene Gerichte wie römisches Birnenmus und römische Plätzchen sowie alkoholfreien Mulsum (Gewürzwein) probieren (Bilder 9+10).
Ein besonderes Highlight war mit Sicherheit der Besuch eines „echten“ römischen Legionärs. Josef Geisberger, ein Student der Universität Regensburg, gab als miles Josefus in einer originalgetreu rekonstruierten Römerrüstung einen anschaulichen Einblick in das Leben eines Legionärs zur Zeit des zweiten und dritten nachchristlichen Jahrhunderts.
Sehr beeindruckend war auch der Bericht über die Erfahrungen, die er in einer Gruppe von „Hobby-Legionären“ auf einem Marsch von Carnutum (=Petronell in der Nähe von Wien) nach Castra Regina (=Regensburg) im Jahre 2008 gemacht hat – natürlich in voller Ausrüstung, die ca. 35kg wog! 15 bis 20km schaffte die Gruppe pro Tag und brauchte für die ca. 500 km lange Strecke somit ungefähr vier Wochen.
Ernährt haben sie sich dabei überwiegend von Fladenbrot und einem Eintopf aus Hülsenfrüchten. Getrunken haben die römischen Soldaten übrigens mit Essig versetztes Wasser. Der Essig sorgte dabei nicht nur für Erfrischung – ähnlich wie bei uns Zitronen – sondern sorgte auch für eine bessere Haltbarkeit des Wassers.
Am Ende des Vortrags wartete auf einige Schüler ein besonderes Highlight: Sie durften auch einmal in die „Haut“ eines römischen Soldaten schlüpfen, den Helm anprobieren und mit Schild und Schwert bewaffnet bestimmte Kampftechniken einüben (Bilder 11+12).