Zehn Schülerinnen und Schüler aus den 9. und 10. Klassen nehmen im laufenden Schuljahr am Enrichment-Programm des Ludwigsgymnasiums teil. Der traditionelle Auftakt im Oktober bestand darin, dass sich die heterogene Gruppe zunächst kennenlernen und in der Folge des gemeinsamen Trainings ein handlungsfähiges Team bilden sollte. Dafür galt es, verschiedene Challenges mit- und gegeneinander zu absolvieren. Als Warm-Up mussten aus einem Schuhsalat alle Schuhe wieder ihren wahren Besitzern zugeordnet werden und eine non-verbale Birthday-Line bei schönstem Sonnenschein auf den Bänken im Brunnenhof gebildet werden. Persönlich wurde es bei „Sag die Wahrheit“, es wurde auswendig ein Teamlegoauto zusammengesetzt (die Anleitung stand nur fünf Minuten zur Verfügung – dann musste das Auto gebaut werden) und ein Turm sollte mithilfe von Seilen und viel Gefühl für die richtige Balance aufgestellt werden.
Eine erste echte Herausforderung stellte sich den Neunt- und Zehntklässlern dann noch vor den Herbstferien mit der Teilnahme am alljährlich stattfindenden Landeswettbewerb Mathematik Bayern. Die Gruppe wurde zunächst mithilfe alter Aufgaben zielgerichtet vorbereitet, da diese Aufgaben zwar mit Schulwissen gelöst werden können, aber doch deutlich vom Stil normaler Aufgaben im Schulalltag abweichen. Neben mathematischem Wissen ist hier besonders auch Kreativität und Durchhaltevermögen vonnöten. Dann ging es um die konkrete Teilnahme. Ein Schülerteam aus Marlene Meier, Maria Pöschl und Patricia Majstorovic reichte schließlich gemeinsam eine Arbeit ein und erreichte einen hervorragenden zweiten Platz. Herzlichen Glückwunsch!
Nach den Herbstferien startete dann eine fünf Doppelstunden umfassende Einführung in ein völlig andersartiges Sprachsystem. Die aus China stammende, aber seit langen Jahren in Deutschland lebende Frau Xin-Ju Scheu, die unter anderem auch an der VHS in Straubing Kurse anbietet, vermittelte unseren Schülerinnen und Schülern Grundzüge des Chinesischen. Dabei wurden erste Vokabeln beispielsweise zur Begrüßung, Wochen- und Monatsnamen oder Länderbezeichnungen trainiert. Fleißig wurde zudem an einer korrekten Aussprache gefeilt. Zum krönenden Abschluss durften die Lernenden dann mit Pinsel und Tintenfass ihre Namen in chinesischen Schriftzeichen unter fachgerechter Anleitung kalligraphieren.
Kreativ wurde es bei dem anschließenden Projekt zur Erstellung eines Zeichentrickfilms, der in Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum am Bogenberg realisiert wurde. In mehreren Doppelstunden entwarf die Gruppe unter der künstlerischen Leitung von Patricia Majstorovic aus der Klasse 9c zunächst eine tragfähige Idee für eine knapp zweiminütige zusammenhängende Geschichte, die dann von den Mädchen der Gruppe auch in privater Vorarbeit in Bilder umgesetzt wurde. Die Vorzeichnungen wurden dann in einem langwierigen Arbeitsprozess gemeinschaftlich und gut organisiert auf zugeschnittene Filmstreifen übertragen. Zum besseren Verständnis: Eine Sekunde Film umfasst 24 Bilder, damit ein Bild von Auge und Gehirn erfasst werden kann, muss jedes einzelne Bild viermal gezeichnet werden! Eine Minute und 46 Sekunden umfasst der fertige Trickfilm… Für die Mathestars unter euch: Wie viele Bilder mussten ergo gezeichnet werden? Über 2500 lautet die korrekte Antwort! Spannend wurde es dann am 30. Januar, als man sich auf den Weg zum Kreismuseum aufmachte. Würde man sich im Filmstreifensalat zurechtfinden? Frau Michal, die Leiterin des Museums, und Herr Riepl, ein begeisterter Anhänger des analogen Films, empfingen die Gruppe herzlich. Nach einer geführten Besichtigung durch die Abteilung „Medien früher und heute“ des Museums wurden auf einem Abspulgerät und einer Leinwand stilgerecht alte Schulfilme aus den 30er bis 50er Jahren vorgeführt (u.a. ein Amateurfilm über eine Lehrerkonferenz in Bogen aus dem Jahr 1935, der Tierfilm „Quick, das Eichhörnchen“ von 1951 und das Märchen vom „Hasen und Igel“ mit dem Hörzu-Maskottchen Mecki und seiner Frau in der Hauptrolle). Der anschließende Workshop brachte so manchen dann doch noch ordentlich ins Schwitzen… es musste noch schnell ein Titel gefunden und erstellt werden, letzte Zeichnungen wurden übertragen und dann galt es, über 40 Filmstreifen zu sortieren und richtig miteinander zu verknüpfen. Aber die Mühe wurde belohnt! Markus Richter ließ die erste Klappe fallen und man konnte miterleben, wie einem müden Schüler der Kopf schwer auf seine Schulbank sinkt, er zu träumen beginnt … und schon nimmt Papierflieger Luggy seine Reise durch Wüsten, Meere und das Universum auf. Begleiten Sie gerne unsere Schüler mit auf „Luggys Reise“!
Auch nach der Erstellung dieses Trickfilms lässt uns das Thema Film nicht los. Im naturwissenschaftlich-technischen Modul soll eine Rube-Goldberg-Maschine gebaut werden. Dabei soll ähnlich wie bei einem Domino eine Station eine nächste auslösen. Viele Stationen werden aufeinander folgen. Und natürlich soll das Ergebnis in einem Film festgehalten werden.