Frankreichaustausch 2016 – Ein Reisetagebuch

Reisetagebuch

21./22. April (Sophia Lermer & Karolina Plötz)

Am Donnerstag, den 21. April trafen wir uns um 21.45 Uhr vor dem Luggy und nach einer ausgiebigen Verabschiedung fuhren wir erwartungsvoll los. Bei einem nächtlichen Stop in Saarbrücken kam unser Busfahrer Uwe, der uns in Frankreich sicher durch die Straßen brachte, hinzu. Nach vielen mehr oder weniger schlaflosen Stunden kamen wir um ca. 13.30 Uhr im windigen Étretat an.

Während unser Busfahrer seine verdiente Pause bekam, machten wir uns neugierig auf zum Meer, um die Kreidefelsen zu besichtigen. Nach kurzen Stops an unzählig vielen Souvenirläden und Crêpe-Ständen standen wir vorm offenen Meer und genossen trotz stürmischen Wetters den herrlichen Anblick und aßen währenddessen unser erstes Pain au chocolat!

Nach weiteren 2 Stunden Busfahrt erreichten wir endlich das Lycée Alain und machten Bekanntschaft mit unseren Austauschpartnern. Nach dem ersten Zusammentreffen mit unserer französischen Familie folgte das Beziehen unseres neuen Zimmers. Am Abend ging es für drei von uns wieder los, um das nächtliche Alençon zu erkunden und wir probierten gleich einen französischen Kebab. Nachdem wir wieder zuhause ankamen, fielen wir in einen wohlverdienten und tiefen Schlaf in freudiger Erwartung auf den nächsten Tag…

Blick auf die berühmten Kreidefelsen von Étretat - leider durch den Regen. (Foto: Kern)

Blick auf die berühmten Kreidefelsen von Étretat – leider durch den Regen. (Foto: Kern)

Journal de bord

21/22 avril (Sophia Lermer & Karolina Plötz)

Jeudi, le 21 avril , les élèves du Luggy se sont rencontrés devant le collège à 21h45. Après avoir dit « Au revoir » aux parents, nous sommes partis. Dans la nuit, il y a eu un nouveau homme qui conduit le bus. Il s’appellait Uwe.

Après beaucoup d’heures, nous sommes arrivés à Étretat dans l’après-midi. Là, il faisait beaucoup de vent. Nous sommes allés à la mer pour voir le falaises d’Étretat. Après avoir mangé la première crêpe, acheté quelque chose dans les magasins et allés voir la belle mer, nous avons continué à Alençon ! Nous étions très nerveux et curieux.

Arrivés au lycée Alain, nous avons rencontré nos corres pour la première fois. Et maintenant, il était temps de dire « Au revoir » à nos amis allemands et rentrer à nos nouvelles maisons. Là, on a rencontré nos familles françaises, où nous sommes restés pendant les dix jours.

Trois élèves allemands sont allés au centre-ville d’Alençon avec leurs corres et y ont vu Alençon le soir et mangé un kebab français !

Une fois rentrées à la maison à minuit, nous avons très bien dormi et nous étions très curieuses du prochain jour…

 

23. April (Jakob Hartmannsgruber)

Am ersten Samstag sind die Familie meines Austauschschülers und ich nach Paris gefahren. Wir haben so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten besichtigt. Als erstes sind wir mit dem Aufzug auf die Spitze des Eiffelturms gefahren und haben Paris von oben gesehen. Meine Austauschfamilie war sehr gastfreundlich und hat mir alles gezahlt. Dann sind wir mit dem Auto zum Louvre gefahren, zu Notre Dame, den Champs-Élysées, zum Arc de Triomphe und zum Musée d’Orsay.

Als wir alles besichtigt hatten, sind wir noch durch die Straßen gegangen und der Vater meines Austauschschülers hat mir viel über Paris erzählt, dass jedes Stadtviertel wie ein eigenes Dorf ist und, dass es ein Viertel namens Quartier Latin gibt, in dem sehr viele Studenten wohnen. In einem Viertel, in dem sehr viele Restaurants auf einem Fleck sind haben wir gegessen und uns ein Deblah gekauft, welches eine Spezialität aus Tunesien ist und der Vater Tunesier ist.

Abends gegen zehn Uhr sind wir dann zu den Großeltern gefahren und haben dort übernachtet, da diese in Paris wohnen. Der Onkel der Mutter war auch dort und er ist Deutscher, aber ist als Jugendlicher geflüchtet. Wir haben uns ein bisschen unterhalten und dann haben wir geschlafen. Mein Tag war sehr aufregend und ich habe viel von Paris gesehen und über die Stadt gelernt.

 

Journal de bord

23 avril (Jakob Hartmannsgruber)

Le premier samedi, la famille de mon correspondant et moi, nous avons visité Paris. Nous avons visité beaucoup de spectacles. D’abord nous avons été à la pointe de la Tour Eiffel et on a vu le tout de Paris. Ma famille etait très hospitalière es ils ont tout payé.

Après nous sommes allé au Louvre, Notre Dame, aux Champs-Élysées avec l’Arc de Triomphe et le Musée d’Orsay. Nous sommes allés aussi dans les rues de Paris et le père a raconté beaucoup sur Paris, que chaque quartier est comme un petit village et qu’il y a le Quartier Latin, où habitant beaucoup d’etudiants. Dans un quartier où il y a beaucoup de restaurants nous avons mangé et acheté un Deblah, c’est une specialité tunesienne, parce que le père est Tunesien.

À dix heures nous sommes allés chez les grands-parents qui habitent dans Paris et nous y avons passé la nuit. L’oncle de la mère était allemand, mais enfant il a fui l’Allemagne. Ma journée était très intéressant et j’ai beaucoup vu de Paris.

 

Reisetagebuch

24. April – Ausflug zum Château de Versailles (Timo Jakumeit)

1.Anreise

Nachdem sowohl die Gastfamilie als auch ich um ca. 6 Uhr aufgestanden sind, trifft man sich kurz für ein kleines Frühstück im Esszimmer. Wie jeden Morgen gibt es Tee (schwarz), Brioche, etwas Baguette, sowie Marmelade und Orangensaft. Daraufhin packt sich jeder das am Vortag vorbereitete Picknick, bestehend aus belegtem Baguette, etwas zu trinken und diversen Gebäckstücken, in seinen Rucksack und wir begeben uns vor das Haus, wo bereits Freunde warten, die ebenfalls nach Versailles mitkommen. Nach einer zwei Stunden langen Fahrt komme wir alle wohlbehalten, jedoch etwas schläfrig in Versailles an.

2. Besuch der Räumlichkeiten

Angekommen auf dem Vorhof des Châteaus erwartet uns bereits eine lange Schlange von Touristen, die ebenfalls das Schloss besuchen wollen. Obwohl einige Wolken am Himmel zu sehen sind, hält das Wetter stand und wir können die Sicherheitskontrollen passieren und das Château betreten, bevor es zu regnen beginnt. Daraufhin werden wir von Audioguides durch nahezu die gesamten Räumlichkeiten König Ludwigs des XIV. geleitet und lernen dabei eine Menge über die Geschichte des Schlosses, die Bediensteten und Adligen. Höhepunkt der Führung ist natürlich der Spiegelsaal, welcher einen fantastischen Blick auf die gigantischen Gartenanlagen gewährt, die wir als nächstes besichtigen.

3. Erkunden der Gartenanlagen

Dieser Teil beansprucht die meiste Zeit unseres Tagesausflugs, was auf die enorme Größe der Anlage zurückzuführen ist. Wir erforschen die kunstvoll geschnittenen Hecken und Bäume, sowie über 25 Brunnen und Springbrunnen, welche nicht zu selten sowohl von den Deutschen als auch von den Franzosen fotografiert werden. Zwischendrin begeben wir uns in ein für das Essen vorgesehenes Zelt, um zusammen zu picknicken. Währenddessen scheint ein Unwetter über Versailles herzuziehen, welches sich jedoch später nur als Schauer entpuppt. Letztendlich verbringen wir über vier Stunden im Garten des Schlosses.

Reisetagebuch

25. April (Simone Heigl)

Am Montag trafen sich alle in der Salle Desmeulles im Lycée Alain, um über die Abschiedsfeier am Freitag und über das vergangene Wochenende mit der Familie zu reden. Danach wurden wir von dem Direktor der Schule mit pains au chocolat begrüßt.

Frau Theune bedankt sich beim Schulleiter des Lycée Alain, Herr Matthieu, mit einer kleinen Aufmerksamkeit.

Frau Theune bedankt sich beim Schulleiter des Lycée Alain, Herr Matthieu, mit einer kleinen Aufmerksamkeit. (Foto: Kern)

Nachdem alle gegessen und getrunken hatten, fuhr uns Uwe zum Rathaus der Stadt. Dort wurden wir von der Vertreterin des Bürgermeisters begrüßt und wir bekamen ein kleines Willkommensgeschenk.

Das Rathaus von Alençon. Die Biegung täuscht nicht - das gehört so. (Foto: Kern)

Das Rathaus von Alençon. Die Biegung täuscht nicht – das gehört so. (Foto: Kern)

Wir kehrten gegen 12 Uhr wieder zurück. Im Lycée aßen wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern in der Kantine.

Zufriedene Gesichter - der Austausch ist gut gestartet.

Zufriedene Gesichter – der Austausch ist gut gestartet. (Foto: Kern)

Daraufhin fuhren wir wieder in die Stadt und machten eine Schnitzeljagd bei der wir das beste Baguette kaufen sollten. Nach einigen Stunden brachte uns unser Busfahrer wieder zurück. Während viele mit ihren Partnern nach Hause fuhren, bliebe einige im Internat und aßen wieder in der Kantine. Dann trafen sich die restlichen Schüler im Aufenthaltsraum.

 

Reisetagebuch

26. April (Hannah Schill, Alina Sperl)

Ein Tag ganz im Sinne von Eroberungen. Unser erstes Ziel war die berühmte Kleinstadt Bayeux. Nach der zweistündigen Busfahrt durften wir den verregneten Ort für knapp eine Stunde auf eigene Faust erkunden, bevor wir uns alle beim historischen Museum trafen, um den im Jahre 1070 angefertigten Teppich zu besichtigen.

Dieser Ausschnitt aus einem Replikat des Teppichs von Bayeux (das Original wird im Halbdunkel gezeigt und darf nicht fotografiert werden) zeigt die Landung der Normannen in Südengland. (Foto: Kern)

Dieser Ausschnitt aus einem Replikat des Teppichs von Bayeux (das Original wird im Halbdunkel gezeigt und darf nicht fotografiert werden) zeigt die Landung der Normannen in Südengland. (Foto: Kern)

Mit Audioguides bewaffnet, wurde uns auf 68 unendlich langen Metern die Eroberung Englands 1066 durch den Normannenherzog Wilhelm, besser bekannt als William the Conquerer, erklärt. Dieser riesige Vorleger gehört seit 2007 sogar zum UNESCO Weltdokumentenerbe.

Nachbau eines normannischen Boots. (Foto: Kern)

Nachbau eines normannischen Boots. (Foto: Kern)

Doch damit war es mit historischen Ereignissen für diesen Tag noch nicht genug. Wieder zurück im Bus machten wir uns auf den Weg zu den Landungsbrücken am Ohama Beach bei dem Örtchen Colleville-sur-Mer. Dort sind am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, die Alliierten gelandet, um die deutsche Küstenstellung zur Befreiung Westeuropas zu stürmen. Weil wir inzwischen jedoch alle sehr hungrig waren, wollten wir, bevor wir hinunter zum Strand gingen, zuerst unser Lunchpacket essen, das wir von der Schule bekommen hatten. Am Parkplatz der Gedenkstätte war, aus welchem Grund auch immer, nicht eine einzige Sitzgelegenheit aufzufinden. Also beschlossen wir kurzerhand uns auf den Boden zu hocken. Nach ein paar Bissen kam jedoch eine junge Frau und sagte, wir dürften hier nicht essen. Ich dachte erst, ich habe mich verhört. Aber nein, auf dem Parkplatz war dies wirklich verboten! Deshalb machten wir uns alle auf den Weg zum Strand und aßen im Gehen.

Die Luggy-Schüler und einige ihrer französischen Partner am Omaha Beach. (Foto: Kern)

Die Luggy-Schüler und einige ihrer französischen Partner am Omaha Beach. (Foto: Kern)

Begeistert davon, am Meer zu sein, wurden hunderte Fotos am und sogar im Wasser geschossen. Wer wollte, hatte danach noch die Möglichkeit sich den US-amerikanischen Soldatenfriedhof anzusehen. 9387 schneeweiße Kreuze stehen in perfekt symmetrischer Anordnung für jeden einzelnen Gefallenen.

Brunnen am Parkplatz des Soldatenfriedhofs mit Blick aufs Meer. (Foto: Kern)

Brunnen am Parkplatz des Soldatenfriedhofs mit Blick aufs Meer. (Foto: Kern)

Obwohl dort massenweise Menschen waren, herrschte eine sehr bedrückende und ruhige Stimmung. Natürlich gab es hier und da ein paar Touristen, vor allem die Asiaten, die fröhlich vor den Kreuzen posierten, die meisten ließen das Denkmal aber auf sich wirken.

Eindruck vom Amerikanischen Soldatenfriedhof. (Foto: Kern)

Eindruck vom Amerikanischen Soldatenfriedhof. (Foto: Kern)

Nach dem wirklich eindrucksvollen Tag kehrten alle mit viel neuem Wissen über historische Ereignisse in die Gastfamilien zurück.

 

Reisetagebuch

28. April (Leonie Baier)

Wie jeden Tag, trafen wir uns um 7:45 an Uwes Bus. Heute waren alle pünktlich da, weil Frau Theune bereits die Tage zuvor angekündigt hatte, dass der Zeitplan heute sehr eng ist. Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt kamen wir am Mont Saint Michel an.

Erster Blick auf den Mont-Saint-Michel. (Foto: Kern)

Erster Blick auf den Mont-Saint-Michel. (Foto: Kern)

Auffällig war, dass auch hier viele chinesische Touristen waren und die Busse, die uns vom Parkplatz zum Mont Saint Michel bringen sollten, waren so überfüllt, dass man, auch ohne sich festzuhalten, nicht umfallen konnte. Obwohl die Lehrer uns angekündigt hatten, dass es sehr kalt werden würde und wir deshalb alle im Zwiebellook den Ausflug angetreten hatten, mussten wir überraschenderweise feststellen, dass es oben am Mont Saint Michel sehr warm war.

Von ganz oben hatte man einen sehr schönen Ausblick über die Landschaft, die wegen der Ebbe frei lag. Wir hatten eine sehr kurze Führung und durften danach selbständig herumgehen. Die meisten Gruppen haben sich zuerst einen schönen Ort gesucht, an dem sie ihr Lunchpaket essen konnten. Danach kauften viele noch Postkarten, etwas zu Essen oder Souvenirs.

Wir nahmen dann wieder den überfüllten Bus zurück zum großen Busparkplatz und wurden von dort zum Ausgangspunkt der Wattwanderung gefahren. Das Wasser stand uns teilweise bis zu den Oberschenkeln, aber das störte niemanden, denn die Wanderung war eines der Highlights während des Austausches.

Eher noch eine der seichteren Stellen auf unserer Wattwanderung in Richtung des Mont. (Foto: Kern)

Eher noch eine der seichteren Stellen auf unserer Wattwanderung in Richtung des Mont. (Foto: Kern)

Wir hatten natürlich einen Guide, der uns den Weg gezeigt hat und uns im Notfall auch hätte helfen können. Ziemlich am Ende der Wanderung war eine Stelle mit viel Treibsand und der Guide hat uns gezeigt, wie man sich aus Treibsand befreien kann, wenn man bereits deutlich eingesunken ist.

Um acht Uhr abends kamen wir schließlich relativ müde wieder an der Schule in Alençon an. Einige von uns blieben dort noch bis halb zwölf, weil an diesem Tag ein Schulkonzert stattfand.

 

Reisetagebuch

31. April (Andreas Richter, Maya Holub)

Samstag war der traurigste Tag. Die letzten Stunden in der Gastfamilie waren voll mit packen, essen, verabschieden, letzte Nummern austauschen und einem Trip nach Le Mans um zum Shoppen, besonders Mitbringsel für die Familien in Bayern. Trauer und Vorfreude gemischt, schauten wir der Abfahrt, geplant um 19:00 Uhr, tatsächlich aber mit 30 Minuten Verspätung, entgegen.

Letzte Umarmungen. (Foto: Kern)

Letzte Umarmungen. (Foto: Kern)

Am Bus angekommen wurden letzte Selfies gemacht, sich von den Corres und Eltern, teilweise mit feuchten Augen, verabschiedet. Alle Deutschen stiegen ein und los gings in Richtung Heimat. Natürlich führten uns alle Straßen nach Paris und wir hatten die Gelegenheit den Eiffelturm golden erleuchtet um ca. 23:00 Uhr zu sehen. Der traurige Abschied verdeutlicht nur, dass wir eine superschöne und ausgelassene Zeit in Frankreich hatten!

Danke an alle Lehrer und Corres, die dieses wunderschöne Ereignis wahr werden haben lassen.

 

Journal de bord

31 avril (Andreas Richter, Maya Holub)

Samedi a été le jour le plus triste. Les dernières heures dans les familles d’accueil s’agissaient de paniers-repas, mots d’au revoir, échanges de numéros et un voyage à Le Mans pour faire du shopping et acheter des cadeaux-souvenir, en particulier pour les familles en Bavière.

Tristesse mixte avec anticipation, nous avons attendu le départ, prévu pour 19h00, qui, pourtant, s’est fait attendre jusqu’à 30 minutes plus tard. Arrivés au car, les derniers selfies ont été faits, en partie avec les yeux en larmes, et nous avons dit au revoir aux corres et leurs parents.

Tous les Allemands sont montés dans le car et nous sommes partis en direction de chez nous. Bien sûr, comme tous les chemins mènent à Paris, nous avons eu l’occasion de voir la Tour Eiffel illuminée vers 23h00. Le triste adieu montre seulement que nous avons passé un séjour super beau en France!

Merci à tous les profs et les corres pour cette semaine extraordinaire!

 

Weitere Eindrücke vom diesjährigen Frankreich-Austausch liefert der Artikel von Maya Holub.