LBV stellt Schülern Naturwaldreservat Rainer Wald vor
Am 26.06.2017 hielt Dr. Christian Stierstorfer, Festangestellter der Bezirksgeschäftsstelle Niederbayern des LBV, einen Vortrag im Rahmen des Lehrplans der Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums über das Ökosystem „Rainer Wald“.
Organisiert durch die Lehrkräfte Frau Ingrid Rasch-Vogl sowie die Studienreferendare Biologie konnte den Schülerinnen und Schülern der Klassen 10c und 10d ein interessanter Vortrag durch Herrn Stierstorfer geboten werden. Im Rahmen des Lehrplans der zehnten Klasse wurde das Thema Ökosystem bereits behandelt. Dieser Vortrag war nun ein sehr anschaulicher Abschluss des großen Themenbereichs und diente gleichzeitig als Vorbereitung für die Exkursion in den Rainer Wald am darauffolgendem Freitag. Nachdem Herr Stierstorfer die Vergangenheit des Rainer Walds erläutert hatte und mit Fotos belegte, stellte er heraus, dass ein Großteil der Flächen des Rainer Walds bereits dem LBV gehören. Dieser konnte, durch Förderung des LBV Bayern e. V., der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, den Bayerischen Naturschutzfonds, der Regierung von Niederbayern sowie dem Europäischen Landwirtschaftsfonds, von 1997 bis 2007 die Flächen nördlich von Rain und der Bundesstraße 8 erwerben. Diese Flächen, teils Erlen-Eschen-Sumpfwälder, teils Erlenbruchwald und teils Eichen-Hainbuchenwälder, dienen als Lebensraum für viele Tiere, die auf der Liste der gefährdeten Arten stehen, wie zum Beispiel der Flatterulme oder der Geränderten Jagdspinne. Da der Rainer Wald in der Vergangenheit jedoch forstwirtschaftlich genutzt wurde, mussten die Mitarbeiter des LBV einige Veränderungen vornehmen. So wurden die im Rahmen der Forstwirtschaft angelegten Fichtenforsten durch mühsame Arbeit wieder durch einst heimische Arten wie Ulmen ersetzt werden. Auch werden Tümpel angelegt, in denen sich Amphibien ansiedeln können. Die früher durch den sog. Eisstoß entstandenen Tümpel müssen nun jedoch künstlich durch Bagger wiederhergestellt werden. Auch die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts steht im Arbeitsplan des LBV. Die so aufbereiteten Flächen können dann der Natur überlassen werden und später in das Naturwaldreservat aufgenommen werden. Es treten jedoch auch immer wieder Probleme auf, wie zum Beispiel Borkenkäferbefall. Dann muss eingegriffen werden. Sonst wird das ökologische wertvolle Totholz liegen gelassen. Um das Ökosystem Wald den Menschen nahezubringen, richtete der LBV einen Waldlehrpfad mit Infoständen ein. Die Öffentlichkeitsarbeit mit Medienpräsenz und Umweltbildungsmaßnahmen sei enorm wichtig für den Naturschutz, so Dr. Stierstorfer. Nach dem Vortrag stand noch eine Diskussionsrunde an, bei der die Schülerinnen und Schüler dem Naturschützer direkt Fragen stellen konnten. Die im Vortrag erlernten Themen wurden anschließend in der Exkursion vertieft.
Die Exkursion in den Rainer Wald fand bei herrlichem Wetter statt und wurde von Herrn Dr. Stierstorfer und Frau Baumann vom LBV, sowie Frau Rasch-Vogl und dem Biologieseminar des Ludwigsgymnasiums begleitet. Herr Stierstorfer zeigte vor Ort die Besonderheiten des Rainer Wald und vertiefte dabei sowohl Artenkenntnis als auch ökologisches Verständnis. Im Anschluss an eine Führung durch verschiedenartig gestaltete Teile des Naturwaldreservates konnten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c in einzeln betreuten Kleingruppen selbst tätig werden und durch praktische wissenschaftliche Untersuchungen das Ökosystem Wald noch näher kennenlernen.
Die Exkursion stellte den Höhepunkt der vorangegangenen Unterrichtseinheit dar und verknüpfte das theoretische Wissen des Unterrichts mit den praktischen Bezügen von Natur- und Artenschutz in der erholsamen Atmosphäre des Naturwaldreservates Rainer Wald. Die Schüler der Klassen 10c/10d des Ludwigsgymnasiums Straubing bedanken sich recht herzlich bei Herrn Dr. Stierstorfer und dem LBV Straubing für die interessante und aufschlussreiche Zusammenarbeit.