On the road mit „Tschick“
Am 26. April brachen alle 9. Klassen nach der Pause aus dem frühlingshaften Straubing nach München auf, um das Theaterstück Tschick nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Herrndorf auf der kleinen Bühne der Theaterakademie August Everding in München zu besuchen. Der Roman war zuvor in allen Klassen im Unterricht gelesen worden. Trotz eines kleinen technischen Defekt am Bus (jaja, liebe Fahrertür…) erreichten die drei Klassen, die von Frau Villing und Frau Schuster sowie dem Studienseminar Deutsch begleitet wurden, gegen 12:30 Uhr das Theater am Prinzregentenplatz im winterlichen München.
Der Roman Tschick, der 2011 mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, erzählt die Geschichte einer Freundschaft – zwischen den zwei 14-jährigen Außenseitern Maik Klingenberg und dem Russen Andrej Tschichatschow, genannt Tschick.
Gemeinsam mit einem gestohlenen Lada brechen die beiden Anti-Helden ohne Vorbereitungen aus Berlin in die Walachei auf, wo angeblich Tschicks Großvater lebt. Nach Art eines Roadmovies machen die beiden Achtklässler auf ihrer abenteuerlichen Fahrt Begegnungen mit interessanten Menschen: Da gibt es eine freundliche Familie, die sie zum Essen einlädt, den kommunistischen Kriegsveteranen Horst Fricke und „das Nilpferd“, eine hilfsbereite Sprachtherapeutin.
Nicht zu vergessen ist natürlich Isa, deren Bekanntschaft sie auf einer Müllkippe machen, und die sie ein Stück ihres Weges begleitet. Der Roman endet mit einem Autounfall, der den Roadtrip abrupt beendet, erst vor Gericht sehen sich die Freunde wieder. Was bleibt ist die Erinnerung an einen wundervollen Sommer!
Die Inszenierung des Romans als Theaterstück habe im letzten Jahr alle klassischen Theater, wie etwa Faust, auf die hinteren Ränge der meistgespielten Theaterstücke verdrängt, wie wir bei einer Einführung vorab durch eine Jungschauspielerin von der Theaterakademie erfuhren. Das Stück, das mit nur drei Schauspielern aufgeführt wurde, zeigte schön, dass Theaterstücke nicht nur langweilig sind, sondern entgegen der weitläufigen Meinung der meisten Schüler, sogar interessant sein können. Auf einer riesigen Leinwand sorgten Videoeinspielungen für Ergänzungen zum Stück.
Lustige, kleine Tanz- und Gesangseinlagen sorgten mehrfach für Abwechslung und Auflockerung. Eine Schauspielerin versteckte sich bis zu ihrem Auftritt in den Zuschauerrängen, sodass bei ihrem plötzlichen Auftritt die darum herumsitzenden Schüler gefesselt waren. Hervorzuheben war außerdem, dass die Szenen durch zur Stimmung passende Musik untermalt wurden. Dies führte dazu, dass zusammen mit der übersichtlich gestalteten Bühne jederzeit erkennbar war, welche Szene gerade gespielt wurde.
Auffällig war zudem, dass die beiden Freunde viel Auto fuhren, ohne dass dieses als Requisit je auf der Bühne war! Das Klavier diente als improvisierter Lada oder allein die Gestik von Maik und Tschick. Die Schauspieler hielten sich an die aus dem Buch bekannten Szenen und setzten diese actionreich um. Auch das sorgte dafür, dass fast alle immer aufmerksam dem Geschehen folgten.
Für große Begeisterung sorgte bei einigen Mädchen die Tatsache, dass Klaus Steinbacher, der attraktive Tschick-Schauspieler, nach der Aufführung noch zu einem Fotoshooting bereit war und einige drängende Fragen beantwortete. Die Meinungen im Anschluss reichten dann von „langweilig“ bis zu „hat sich gelohnt“ und „gut umgesetzt“, wobei die positiven Stimmen überwogen. Generell waren alle der Ansicht, dass durch diese Theaterfahrt die zuvor im Unterricht behandelte Lektüre gut abgerundet worden ist. Nach dem Theater, das sowohl lustig als auch spannend war, erreichten wir um kurz nach dreiviertelfünf wieder das Luggy.