Kreative Eigenproduktionen
Unser Theater ist entscheidend durch das gemeinsame Arbeiten geprägt, denn dadurch werden nicht nur die Fähigkeiten zur Zusammenarbeit, zur Toleranz und zur Kommunikation gefördert, die später auch für das Berufsleben von entscheidender Bedeutung sind. Mindestens genauso wichtig ist für uns, dass alle Mitwirkenden ihre Phantasie, Energie und Ausdauer, mit der sie sich in unsere Theaterarbeit einbringen, weiterentwickeln.
Ebenso trainieren sie im Theaterunterricht Rücksichtnahme, Disziplin und Zuverlässigkeit. Denn in diesem Prozess werden alle Ideen, Meinungen, Vorschläge gemeinsam auf die Bühne gestellt, diskutiert, überprüft, verworfen oder angenommen – im Spiel. Am wichtigsten aber ist, dass unser Schultheater den Jugendlichen große Freude macht, sodass sie Stunde für Stunde ihren Mut und ihren Optimismus im gemeinsamen Spielen und Probieren steigern. Mit diesem Selbstvertrauen meistern sie dann auch Projekte, deren Weg und Ausgang von ihnen selbst gefunden und bestimmt werden muss.
Die Theaterarbeit am Ludwigsgymnasium hilft den Schülerinnen und Schülern also dabei, die Welt auf kreative Weise zu erleben und zu deuten, das allzu Selbstverständliche in Frage zu stellen, fächerübergreifend zu denken und zu planen. Der Prozess der gesamten Theaterarbeit ist dabei für alle Mitwirkenden ebenso wertvoll wie der Augenblick und die Qualität der Aufführung.
Wir spielen Theater in zwei Gruppen: Die Theaterklasse 5 probt zusammen mit allen Theaterinteressierten der 5.-8. Jahrgangsstufen, und zwar mittwochs von 13.30 – 15.00 Uhr. Schülerinnen und Schüler der 9.-12. Jahrgangsstufen proben freitags von 13.00 bis 15.00 Uhr im Thomas-Stellmach-Saal (K31) unserer Schule. Hier erarbeiten wir unsere Stücke, allesamt Eigenproduktionen, die wir heuer erstmals in unserer neuen Aula auf der neuen Bühne zeigen werden. Darüber hinaus nehmen wir damit an Festivals teil. Außerdem lassen wir uns für besondere Anlässe wie die Einweihung unserer Aula oder den Tag der offenen Tür gern etwas Besonderes einfallen. Wir freuen uns auf jeden, der mitspielen will!
Karlheinz Frankl, Leiter des Schultheaters
Impressionen vom aktuellen Stück ‘Kann weg?!’
Fotos: Marvin Mojzel
In dieser Eigenproduktion stehen Clowns im Mittelpunkt, die ausgemustert werden und sich einen neuen Beruf suchen müssen. Aber welchen? Wer braucht Clowns? Sind Clowns überhaupt richtige Künstler? Oder können die einfach weg? Auch im Arbeitsamt wissen die Sachbearbeiter wenig mit ihnen anzufangen. Schließlich werden sie als Praktikanten vermittelt – und erleben komische, aber auch seltsame Dinge, als sie mit ihren Clownereien auf die Wirklichkeit treffen.
Karlheinz Frankl
Impressionen vom Stück ‘Stille Post. Ein Spiel, im Ernst.’
Fotos: F. Fischer
„Die Handlung der elf Szenen ist von einer Figur inspiriert, die wir aus Thomas Bernhards Kurzprosa Wahnsinn entwickelten. Außerdem sind einige Dialoge aus Gedichten von Ror Wolf entstanden. Im Mittelpunkt des Stücks steht ein Postbote, der sich weigert, Briefe traurigen Inhalts auszutragen. Deshalb wird er in eine Anstalt eingewiesen, in der er sofort wieder Post austragen will, um – wie er sagt – nicht wahnsinnig werden zu müssen.
Was ihm dann widerfährt, hat uns sehr interessiert. Die Idee zu diesem Stück ergab sich im Rahmen einer einzigen Probe. Aus dem kleinen Text Bernhards sollten Bilder entwickelt und improvisiert werden.
Der Postbote stieß auf das Interesse des Ensembles, dieser einzelne Mensch im Verhältnis und in Konfrontation zu der Gesellschaft fand ihre Sympathie. Wir begannen, unsere Auffassungen von „besonderen“ und „normalen“ Menschen zu überdenken und theatralisch zu gestalten.“
– Karlheinz Frankl
Impressionen vom Stück ‘ERDE – Shit Happens’
Fotos: F. Fischer
Impressionen vom Stück: Doudndanz – Späßle
Fotos: F. Fischer