Studieren in Straubing – Nachwachsende Rohstoffe
„Weil Aufgeben keine Option ist.“ – Dieses Motto haben sich die Studierenden am Wissenschaftszentrum Straubing zu Herzen genommen und am 28. Juni 2017 die Schüler der Q11 über das Studium und den Studiengang der „Nachwachsenden Rohstoffe“ in Straubing informiert.
Fossile Rohstoffe und Energieträger sind endlich und haben schlechte Auswirkungen auf Umwelt und Klima, weshalb man in naher Zukunft auf nachwachsende Rohstoffe setzen muss. Durch Abgase (vor allem Kohlenstoffdioxid-Emissionen) wird die Natur überfordert – das, was vor Millionen Jahren in einem lang andauernden Prozess gebunden wurde, wird innerhalb weniger Jahrzehnte in die Luft abgegeben – verursacht durch den Menschen. Die Studenten aus Straubing möchten also möglichst für die Natur unschädliche Biokunststoffe herstellen und Möglichkeiten finden, die Umwelt möglichst zu entlasten. Zudem nehmen häufig Tiere Plastik nach Verwechslung mit Nahrung auch in Form von Mikroplastik auf; viele Vögel und Fische sterben so einen langsamen Tod. Mikroplastik kann auch in den menschlichen Körper gelangen, wenn der Mensch einen Fisch isst, der bereits Plastik aufgenommen hat.
Allgemein lassen sich Kunststoffe in vier Kategorien einteilen:
Zum Einen gibt es die konventionellen Kunststoffe, die auf Erdöl basieren. Auf den ersten Blick erscheint es außergewöhnlich, dass Kunststoffe erdölbasiert sind. In unserem Alltag sind sie aber kaum noch weg zu denken: PET-Flaschen und die meisten Joghurtbecher sind erdölbasiert und können nur schlecht abgebaut werden. So braucht eine Plastikflasche ca. 450 Jahre, bis sie zersetzt wird. Es gibt auch biobasierte Stoffe, die nicht abbaubar sind, wie z. B. Cellophan. Ein biobasierter und abbaubarer Stoff ist z. B. PLA (Polyactide bzw. Polymilchsäure), der sich bei speziellen Umweltbedingungen abbaut (z. B. bestimmte Temperatur und andere Faktoren).
Die biobasierten abbaubaren Stoffe werden auch in der Medizin verwendet: Fäden oder Schrauben, die bei einer OP verwendet werden, können aus abbaubaren Biopolymeren hergestellt werden und so einen zweiten Eingriff zur Entfernung vermeiden. Nachdem die Studenten über die Umweltprobleme und ihre Beschäftigung im Studium informiert haben, zeigten sie den Schülern der Oberstufe, wie man einen biobasierten und abbaubaren Klebstoff selbst herstellen kann. Dafür werden 1 gehäufter Löffel Stärke und ca. 70 ml Wasser in einem Becherglas miteinander über einer Heizplatte verrührt. Bereits nach kurzer Zeit bildet sich ein festerer Stoff, den man nach einigen Minuten bereits als Klebstoff verwenden kann. Außerdem lässt sich mit diesem leicht selbstgemachten Kleber der eigene Klebestift auffüllen.
Ein weiterer Versuch zeigte am Beispiel von Maismehl, wie man Stärke nachweisen kann: Dazu wird auf Maismehl eine Iod-Lösung geträufelt, woraufhin sich an den Tropfstellen instant eine lila-blaue Färbung zeigte. Derselbe Versuch mit einem Weißbrot verlief mit bläulicher Färbung ebenfalls positiv, bei einer rohen Kartoffel gleich den Versuchen zuvor mit schwarzer Färbung. Auch bei einem Blatt Papier sieht man eine blau-schwarze Färbung und weist so Stärke nach.
Zuletzt haben die Referenten über die Verwertung des Plastiks informiert: Es finden weltweit ca. 32% des Plastiks Wiederverwendung, die übrigen 68% werden größtenteils verbrannt und haben in etwa den gleichen Heizwert wie Erdöl.
Die Studenten vom Wissenschaftszentrum Straubing haben ausführlich darüber informiert, welche Gefahr der Mensch für die Umwelt darstellen kann, wenn er sein Konsumverhalten nicht in nächster Zeit ändert. Außerdem wurden offen die Alternativen zu konventionellen Kunststoffen deutlich gemacht. Summa summarum entscheidet also der Mensch, wie die fossilen Rohstoffe genutzt werden und ob Alternativen ergriffen werden.