Die Unterrichtsfächer Geschichte und PuG (Politik und Gesellschaft) haben im Rahmen des neuen Lehrplans für das neunjährige Gymnasium eine Aufwertung erfahren. Dadurch wird der steigenden Relevanz in einer zunehmend komplexeren Zeit Rechnung getragen. Denn die gesellschaftliche Polarisierung hat zur Folge, dass historische Erkenntnisse relativiert und demokratische Grundwerte in Frage gestellt werden.
Im Fach Geschichte kann nicht die gesamte Vergangenheit thematisiert werden. Durch die Arbeit mit verschiedensten Quellen, die Rekonstruktion von Zusammenhängen, die Suche nach Kausalitäten oder auch durch experimentelles Arbeiten wird versucht, ein fragmentarisches Konstrukt der Vergangenheit herauszuarbeiten. Dass diese Erkenntnisse einer gewissen Vorläufigkeit unterliegen können, wird im Geschichtsunterricht ebenso vermittelt wie die Tatsache, dass historische Vorgänge und Zusammenhänge aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden können und müssen. Auf dieser Grundlage entwickeln die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, sich ein eigenes Urteil zu bilden und eine demokratische Wertebasis anzueignen.
Im Fach PuG (früher Sozialkunde) werden die oben genannten demokratischen Werte gefestigt und im Angesicht gesellschaftlicher Diskussionen betrachtet. Besonders relevant sind Dilemma-Situationen, in denen verschiedene Grundwerte miteinander im Konflikt stehen.
Darüber hinaus werden die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, staatliche Machtstrukturen zu verstehen und gesellschaftliche Vorgänge nachzuvollziehen. Daraus soll dann die Fähigkeit erwachsen, sich am gesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen und die eigenen Interessen zu vertreten.
Neben dem regulären Unterricht führen die beiden Fachschaften auch immer wieder besondere Projekte oder Besuche an außerschulischen Lernorten durch, um eben eine Verknüpfung von schulischen Inhalten mit der realen Lebenswelt herzustellen.
Dazu zählen beispielsweise der Tag zur Experimentellen Archäologie, Besuche in verschiedenen Museen und auch dem Straubinger Stadtarchiv. Ein besonders wichtiger Aspekt ist der Besuch in der Gedenkstätte Konzentrationslager Flossenbürg. Auch die Studienfahrt nach Berlin wird mit entsprechenden Schwerpunkten (NS-Vergangenheit, deutsch-deutsche Geschichte) geplant.
Ergänzend kommen im Fach PuG Besuche im Bayerischen Landtag bzw. in Bayerischen Ministerien, im Deutschen Bundestag und die Teilnahme an verschiedenen Planspielen hinzu.